Für eine patientenorientierte Nachsorge bei Brustkrebs


    

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Trojanisches Pferd lauert am Zellrand

Ein neues Therapieprinzip geht noch einen Schritt weiter und kombiniert einen Antikörper, der an einen speziellen Rezeptor (Her2-Rezeptor) auf der Zelloberfläche von Tumorzellen bindet, mit einem Chemotherapeutikum. Der Antikörper wird in die Tumorzelle eingeschleust und gibt dort das Arzneimittel frei. Auf diese Weise bleiben Auswirkungen der Chemotherapie auf den Organismus fast vollständig aus; Tumorzellen jedoch werden maximal geschädigt. Dieses Arzneimittel wird derzeit im Rahmen von klinischen Studien bei Frauen eingesetzt, die trotz herkömmlicher Therapien Rückfälle oder Rezidive erlitten haben. Die Zulassung in den USA und in Europa wird für das Jahr 2013 erwartet. Kombiniert man zwei unterschiedliche Medikamente gegen den HER2-Rezeptor (sogenannte duale Blockade), so kann man bei etwa  50 Prozent der Patientinnen erreichen, dass der Krebs nach präoperativer Therapie ganz aus dem Körper verschwunden ist, wie Prof. Achim Rody, der Direktor der Universitätsfrauenklinik in Lübeck und Co-Chair der COMBAT Konferenz betonte.

„Wir erhoffen und erwarten uns von den vielen neuen Medikamenten erhebliche Fortschritte für unsere Patientinnen“, so Prof. Dr. med. Nadia Harbeck, Leiterin des Brustzentrums der Ludwig-Maximilian-Universität München. „Allerdings müssen wir noch herausfinden, für welche Patientinnen sich die neuen Konzepte am besten eignen, da wir die neuen Arzneimittel mit Therapiekosten von 50-100.000 Euro pro Jahr und mehr nur dort einsetzen können, wo wir einen sicheren Erfolg erwarten können.“ Deshalb werden in Deutschland in Kooperation mit den weltweit führenden Brustzentren zahlreiche klinische Studien durchgeführt, um Antworten auf diese Fragen zu finden und auch optimale Kombinationen unterschiedlicher Arzneimittel herauszuarbeiten.“

 

Literaturhinweise:

(1) durch eine Hemmung des Enzyms Tyrosinkinase. Bei Brustkrebs wird der Tyrosinkinase-Hemmer Lapatinib eingesetzt.

(2) mTOR=Mammalian Target of Rapamycin, ein Protein, das entdeckt wurde, als man nach dem Angriffspunkt des Immunblockers Rapamycin suchte. Für die Behandlung von Brustkrebspatientinnen ist seit kurzem der mTOR-Hemmer Everolimus zugelassen.

 

Quelle: Journal Onkologie/-

Quelle: 5. Conference on Molecular Basics and Therapeutic Implications in Breast Cancer (COMBAT), 23.-24.11.2012, München

 
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